Mittwoch, 01. März 2023, Westfälischer Anzeiger Hamm / Hamm-Mitte
Max Julius Reimann siegt mit seinem Chemie-Verständnis bei „Jugend forscht“
VON ANNIKA WILK
Gar nicht kompliziert: Für Maximilian Julius Reimann ist seine Chemie-Forschung pure Logik. Foto: WIlk
Hamm – Was für die meisten aussieht wie ein Buchstabensalat, ist für Maximilian Julius Reimann pure Logik. „In der Chemie passt alles auf eine schöne Art zusammen. Sie schafft Ordnung in dem Chaos, das wir Welt nennen“, sagt der Schüler der Friedensschule. In dieser Welt hat er jüngst für seine Fähigkeiten den „Jugend-forscht-Preis“ gewonnen. Und auch sonst läuft es für ihn mit „Lieblingsfach Chemie“ richtig gut.
Im vergangenen April nahm er an der internationalen Chemie-Olympiade teil, bei der er sein Wissen mittels einer Hausarbeit und einer Klausur unter Beweis stellte. Er schaffte es unter die 20 besten Teilnehmer aus ganz NRW. Obwohl er an diesem Punkt aus dem Wettbewerb ausschied und es damit nicht in die Endrunde nach Zürich schaffte, ist der 18-Jährige mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. „Mir geht es nicht ums Gewinnen, ich habe einfach Spaß daran“, sagt er.
Reimann begeisterte sich schon früh für Chemie. „Ich habe in der 6. Klasse das Fach bekommen. Vorher habe ich mir angeguckt, wie ein Atommodell aussieht. Das habe ich meiner Lehrerin dann ganz einfach erklärt und sie hat mir gesagt, dass das eigentlich Lernstoff aus der 9. Klasse ist“, erzählt der Schüler. Mittlerweile gibt er in seiner Stufe Nachhilfe und ist sogar ein schulischer Laborhelfer. Das heißt, dass er jederzeit ins Schullabor darf, um dort zu experimentieren.
„Schüler wie Max sind Vorbilder. Er ist der Erste, der so eine Verantwortung bei uns hat und wir unterstützen ihn seitens der Schule so gut, wie wir können“, sagt David Schoknecht, didaktischer Leiter an der Schule.
Reimanns besonderes Talent hat auch der Chemielehrer Hans-Joachim Schulz erkannt. Er hat den jungen Mann dazu ermutigt, bei dem Förderwettbewerb „Jugend forscht“ mitzumachen. „Ich habe mit einem Projekt teilgenommen, an dem ich vorher schon in Grundzügen geforscht habe“, erzählt der Schüler. Mit Unterstützung durch seine Lehrer stellte er dieses fertig und präsentierte seine Arbeit im Februar der Fachjury. Das Besondere: Alle seine Mitstreiter zeigten eine praktische Arbeit. Reimann sei der Einzige mit einer rein theoretischen Arbeit gewesen. Er startete seine Präsentation mit den Worten „sonst sehen Sie hier alles, was knallt, stinkt und raucht – ich zeige Ihnen Wände voller Gleichungen“. Auch war er der einzige Gesamtschüler, der am Wettbewerb teilnahm. Die meisten anderen Anwärter seien Gymnasial- Schüler gewesen. Die Forschung überzeugte die Jury: Reimann erreichte den ersten Platz. Doch auch hier war sein Ansporn nicht das Preisgeld: „Ich möchte, dass mit meiner Forschung mein Name verbunden wird“, sagt er.
Trotzdem soll es bei den Wettbewerben nicht bleiben. Der Schüler möchte nach dem Abitur auch einen Fachbereich in Chemie studieren und später vielleicht sogar Professor werden