Friedensschüler starten Simulation einer Klimakonferenz

Dienstag, 08. Oktober 2024, Westfälischer Anzeiger Hamm / Hamm-Mitte

Debatte mit vielen Variablen

Klimakonferenz an der Friedensschule: Lehrer David Schoknecht, Annette Reusch, Sparda-Vertreterin in Sachen Nachhaltigkeit, sowie Thorsten Schuld, der die Öffentlichkeitsarbeit der Bank vertritt, und Geschäftsstellenleiterin Zehra Balkan schauen bei der Projektwoche rein. © Markus Liesegang

Hamm-Mitte – Viel über Klimaschutz auch vor Ort erfahren die Oberstufenklassen 11 und 12 der Friedensschule aktuell in einer Projektwoche. Die begann am Montag mit einer Klimakonferenz-Simulation. Die wissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels erfuhren die 84 Schüler zunächst von Jonas Nichell. Der Bachelor der Technischen Physik spielte für den Verein Multivision die Auswirkungen verschiedener Szenarien mit Hilfe eines Simulationsprogramms des MIT (Massachusetts Institut of Technology) durch.

Anschließend teilten sich die Schüler in Ländergruppen wie USA, China, Entwicklungs- und Schwellenländer oder auch die EU und debattierten getrennt, auf welche Maßnahmen sie sich einlassen können, um die Emissionen zu reduzieren. „Die Schüler werden merken, dass alle Länder zusammen arbeiten müssen, um das Ziel zu erreichen, die Erderwärmung bis 2100 auf maximal 1,5 Grad zu beschränken“, erklärt Nichell – „und dass die Gemengelage kompliziert ist.“

„Wir arbeiten schon seit zwölf Jahren mit der Schule zusammen“, sagt Zehra Balkan, Hammer Geschäftsstellenleiterin vom Sponsor Sparda-West. „Es ist das zweite Projekt hier mit dem Thema Nachhaltigkeit.“ Die Genossenschaftsbank fördert insgesamt vier Schulprojekte im Bereich „Bildung für nachhaltige Entwicklung“, neben Hamm in Düsseldorf, Köln und Oldenburg.

Die Friedensschule wurde kürzlich als Schule der Nachhaltigkeit ausgezeichnet, erklärt David Schoknecht. In der Woche werden die Schüler Hamm in Bezug auf Emissionsvermeidung unter die Lupe nehmen. „Es wird ein Video gedreht unter den Gesichtspunkten: wo sind grüne Flächen, wie nachhaltig sind die Hammer? Die Schüler werden Szenen und Dialoge integrieren und das Ergebnis am Freitag präsentieren“, sagt der didaktische Leiter der Gesamtschule.

Ob auch Nichtregierungsorganisationen und Lobbyisten in den Gängen der Tagungsstätte herumschleichen, werde sich erst in den Diskussionen der Arbeitsgruppe zeigen. Bilaterale Gespräche und Zweckgemeinschaften der Ländergruppen werden sich wohl ebenfalls ergeben – alles wie im echten Leben. Auch die imaginäre EU wird ihre Interessen vertreten wie auf der folgenden echten 29. Klimakonferenz vom 11. bis 24. November in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku.
ML