Donnerstag, 22. Juni 2023, Westfälischer Anzeiger Hamm / Hamm-Mitte
Erster Platz in der „Science League“
VON KATHARINA SCHELLHOVE
Begeistert von der Technik und dem Erfolg: Kai Wienpahl (stellvertretender Schulleiter), Daniel Unruh, Veronika Gorschlüter (Impuls Hamm), Mattis Hupe, Muhammed Binder, Jan-Niklas Lüke, Nils Reuter (Leiter zdi-Schülerlabor Hochschule Hamm-Lippstadt) und Finn Pröpper. Foto: schellhove
Hamm – Noch lange nach Schulschluss tüftelten die „Hammer Engineers“ der Friedensschule an ihrem Projekt – und es hat sich gelohnt: Bei der ersten Ausgabe der „Science League“ haben sie mit ihrer Erfindung Platz 1 belegt und damit einen Wertgutschein in Höhe von 3000 Euro abgeräumt. Bei dem wissenschaftlichen Wettbewerb des zdi-Netzwerkes, der sich NRW-weit an Schüler ab der siebten Klasse richtet, haben sich Mattis, Muhammed, Jan-Niklas, Finn und Daniel aus der zehnten und elften Klasse vor den Kontrahenten aus Paderborn und Bottrop durchgesetzt. Die Hammer hatten erfolgreich zum Thema „Indoor farming“ geforscht und gezeigt, wie Pflanzen mit wenig Einsatz und hohem Ertrag produziert werden können.
Der Wettbewerb erstreckte sich insgesamt über fünf Spieltage mit einer jeweiligen Dauer von einem Monat. Ob die gestellte Aufgabe erfüllt wurde, mussten die Teams mit Videos, Berichten und Präsentationen beweisen. Die Jury, bestehend aus führenden Experten der Energiewirtschaft, vergaben bis zu zehn Punkte. Dank gut gedeihender Nutzpflanzen gewannen die Hammer Engineers mit 47,12 von 50 Punkten das Rennen.
„Urban Gardening war für uns komplett neu“, gibt der Teamleiter Mattis Hupe zu. Das Modell besteht aus einer vertikalen Farm mit Nutzpflanzen und eigener Energieversorgung. Dabei setzte das Team vorrangig auf Solarenergie. Auch eine Webseite, über das sie das System steuern, können sie vorweisen.
Um die Blattsalate gedeihen zu lassen, bedienten sie sich der Hydroponik. Dabei wachsen die Pflanzen direkt in mit Nährstoffen angereichertem Wasser. Diese Technik findet bereits Anwendung, auch in Hamm. Der Hof Kreienhemke (Bockum-Hövel) baut so seinen Salat an.
Auch zur zukünftigen Umsetzung der Technik äußert sich Mattis: „Es gibt noch viele Verbesserungen, aber Indoor-Farmen sind schon im Einsatz und werden in der Zukunft großen Einfluss haben.“ Denn Vorteile wie die große Wasserersparnis, Materialeinsparungen und weniger Schädlinge sprechen für sich.
Nils Reuter, der das zdi-Schülerlabor an der Hochschule Hamm-Lippstadt leitet, hat das Team zusammengestellt und es als Berater unterstützt: „Ich habe einen Stupser gegeben, damit die richtigen Ideen umgesetzt werden“, sagt er. „Ich wusste, dass man hier einen hohen Wissensstand wiederfindet“, betont er.